Skip to main content
Nachhaltigkeit

Green Events

Green Events sind Veranstaltungen, die während der gesamten Organisation auf Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte Rücksicht nehmen.

Dabei ist die Ausrichtung eines Green Events nicht teurer als herkömmliche Veranstaltungen. Die Feste im Einklang mit der Umwelt und mit sozialer Verantwortung ziehen die öffentliche Aufmerksamkeit – speziell von Sponsoren – auf sich und sind gut fürs Klima.

Nachhaltige Sportveranstaltungen

Sportveranstaltungen sind von enormer gesellschaftlicher Bedeutung, da sie ganze Bevölkerungsgruppen in ein soziales Netzwerk integrieren können. Allerdings gehen die sportlichen Ereignisse mit einer Zunahme an CO2-Emissionen, einem gesteigerten Verkehrsaufkommen, achtlos weggeworfenem Müll, zugeparkten Straßen sowie einem hohen Energie- und Wasserbedarf einher. Ein „grüner Faden“ sollte sich von der Planung bis zur Umsetzung von sportlichen Veranstaltungen durchziehen.

Green Events zeichnen sich aus durch:

  • An- und Abreise mit klimafreundlichen Verkehrsmitteln

  • Öffentlich gute Erreichbarkeit und Barrierefreiheit

  • Verpflegung mit regionalen, saisonalen, biologischen produzierten oder fair gehandelten Lebensmitteln

  • Vermeidung und Trennung von Abfall sowie Mehrwegsysteme

  • Schonenden Umgang mit Ressourcen wie Energie und Wasser

  • Aspekte der sozialen Verantwortung

  • Kommunikation der Green Event-Maßnahmen

© Green Events Austria

Nachhaltige Sportvereine in Österreich

Das Netzwerk Green Events Austria bündelt Informationen für eine nachhaltige Eventbranche und bietet zu den Themenbereichen Mobilität & Klimaschutz, Eventlocation & Unterkunft, Energie & Wasser, Verpflegung & Catering, Beschaffung & Abfall, Eventtechnik & Ausstattung zahlreiche Hinweise, Links und Kontakte für Veranstalter*innen. Weiters gibt es zahlreiche regionale Initiativen und Förderungen, die im Bereich „Green Events“ sensibilisieren, informieren, beraten und fördern.

Mit dem Wettbewerb nachhaltig gewinnen werden jedes Jahr nachhaltige Sport- und Kulturveranstaltungen mit Vorbildcharakter ausgezeichnet und Maßnahmen in den Bereichen Abfall und Beschaffung, Mobilität und Klimaschutz, Speisen und Getränke, Energie- und Wasserverbrauch, Soziale Verantwortung sowie Kommunikation berücksichtigt. Hier geht’s zum Wettbewerb nachhaltig gewinnen.

Mindestanforderungen für nachhaltige Veranstaltungen in Österreich

Checkliste für nachhaltige Veranstaltungen

Best Practice-Beispiele

Der ASVÖ zeigt Erfolgsrezepte für nachhaltige Eventgestaltung seiner Vereine auf.
Bad Loipersdorfer Buschenschanklauf & Nordic Walking

Ende September 2023 lockte der Bad Loipersdorfer Buschenschanklauf & Nordic Walking Sportbegeisterte in die „Ost-Steirische Toskana“. Seit 2001 ist die Veranstaltung ein Fixstarter im ASVÖ-Terminkalender. Das Besondere an dem Lauf sind die Labestellen mit kostenloser Buschenschankjause – vor allem beim Nordic Walking Bewerb über zwölf Kilometer und beim Buschenschankfest im Ziel.

Beim Buschenschankfest im Ziel kooperiert der ASVÖ Steiermark mit Vereinen im Ort. Dabei ist das Thema Müllvermeidung ein wichtiger Bestandteil der Zusammenarbeit.

Konkrekte Maßnahmen waren laut Johann Lindner, Bundesfachwart für Triathlon:

  • Der Veranstaltungswagen, der aus den Einnahmen des Buschenschankenfests finanziert wird. „Wir erweitern diesen jährlich und er muss natürlich in Stand gehalten werden. Dafür ist ein Beitrag der Gemeinde notwendig. Um die Gäste bei der Siegerehrung zu halten und zur Konsumation zu motivieren, haben wir Rahmenbewerbe (Live Musik, Kinderläufe etc.) veranstaltet und so ein kleines Dorffest auf die Beine gestellt“, erklärte Lindner. „Der Eventwagen beinhaltet 40 Biertische und dazugehörige Bänke acht Partyzelte, Geschirr und Besteck, aber auch einen Geschirrspüler, Kochplatten und Kochutensilien“, zählte der Bundesfachwart auf.
  • Das Buschenschankfest wird über ein Gemeinschaftskonto (Gemeinde) abgerechnet. Der Veranstaltungswagen steht allen Vereinen, die am Buschenschankfest beteiligt sind (von Feuerwehr bis Gesangsverein), für eigene Events zur Verfügung.
  • Regionaler Einkauf: Die gesamten Lebensmittel werden regional eingekauft. Direktvermarkter gibt es im Ort genug (Wein, Säfte, Fleisch-Wustwaren, Brot, Gemüse etc.)
  • Der Lauf: „Anstelle einer aufwändigen Labestelle im Ziel, haben wir uns entschlossen, diese klein zu gestalten (Obst der Saison und isotononische Getränke im Papierbecher). Jede/r Teilnehmer*in im Ziel erhielt einen Fünf-Euro-Gutschein für das Buschenschankfest (dieser wird zu 100% durch das Nenngeld des Laufes finanziert)“, so Lindner.
  • Der Shuttlebus: Start (Therme Loipersdorf) und Ziel (Ort Loipersdorf) beim Bewerb sind nicht ident. Die Teilnehmer*innen wurden gebeten, im Ziel zu parken. Darüber hinaus stand ein kostenloser Bus zur Verfügung, der zwischen Start und Ziel pendelte.
  • Das Startsackerl: Die Papiersackerln waren frei von Plastik: Sie wurden im Nachbarort erworben und durch einen kostenlosen Eintritt im Thermenresort Loipersdorf aufgewertet.
  • Die Labestationen: Diese wurden von vier Buschenschanken betreut. Auch hier entstand kein Müll, da auch diese Gläser ausschenkten. „Für eilige Läufer verwendeten wir jedoch aber Papier-Trinkbecher“, schloss der Bundesfachwart ab.
Burgenland Extrem

Gehen und laufen bis zur wohltuenden Erschöpfung – so lautet das Motto von Burgenland Extrem. Der Verein bewegt Menschen von Drinnen nach Draußen seit 2012.

Das Flaggschiff des Vereins, die Burgenland Extrem Tour, ist eine nonstop 120 Kilometer Winterwanderung rund um den Neusiedler mit internationaler Beteiligung. Dieses Format wurde wegen außerordentlicher Leistungen und Innovationen im Bereich Ökologie, Klimaschutz und Nachhaltigkeit mehrfach ausgezeichnet. Burgenland Exrtem ist seit 2019 Klimaaktivpartner und bei Green Events als dreifach ausgezeichneter Verein seit 2021 in der Hall of fame.

Das Ziel:

Dass gehende und laufende Menschen im öffentlichen Mobilitäts-Bewusstsein stark und immer stärker wahrgenommen werden. Diese Menschen sollen als echte Klimahelden gelten und in der öffentlichen Raumplanung mindestens genauso berücksichtigt werden wie alle anderen Verkehrsteilnehmer*innen.

Die Maßnahmen:

  • Entwicklung und Umsetzung von spannenden und außergewöhnlichen Aktionen, die zum Nachdenken anregen
  • Projekte, die Fußgänger-Status im öffentlichen Raum und im öffentlichen Diskurs erhöhen
  • Maßnahmen, die gehende Menschen als vorbildliche Verkehrsteilnehmer*innen wieder zurück in die Sichtbarkeit holen
  • Experimentieren und neuen Geh- & Lauf-Möglichkeiten Platz im öffentlichen Raum geben

Burgenland Extrem hat positive Auswirkungen auf die gesamte Region:

Der „Grüne Gedanke“ zieht sich durch den Verein. Für Menschen, die sich davon inspierieren lassen, hat Burgenland Extrem in Zusammenarbeit mit den ÖBB ein einzigartiges und umfassendes Mobilitäts-Package entwickelt: das TRANSFER-TICKET. Dieses Ticket ist ein Rundum-Sorglos-Fahrschein für die autofreie Anreise und Teilnahme an den mehrfach ausgezeichneten Green Events des Vereins. Weitere Aktivitäten:

  • Mehrwegbecher als Teil des Startpaketes
  • Tee & andere Getränke ausschließlich nur in Großgebinden (Thermo-Container sowie Feld-Schankanlagen) zur Versorgung der Teilnehmer*innen
  • Produkte & Lebensmittel aus und von der Region. Der Verein entwickelt erfolgreich neue Produkte, die er in Kooperation mit lokalen Produzenten für die Tour verwendet und auch auf den Markt bringt. Zum Beispiel den Burgenland Extrem Furter, der gemeinsam mit dem Familienbetrieb GRAF schon seit vielen Jahren bei BILLA erfolgreich vertrieben wird.
  • einzigartige und nachhaltige Trashy-Bags (Starttasche = Müllsammelbeutel)
  • eine Ringlinie von Großraum-Shuttle-Bussen rund um See
  • Haubenköche oder Schulen, die mit lokalen Spezialitäten aus regionalen Zutaten Versorgung bieten
  • Strecke wird in der Nacht nicht beleuchtet
  • Labestationspartner haben alle wassersparende Sanitäranlagen und Teilnehmer*innen bekommen mit dem Startpaket ein Stoff-Handtuch
  • Pissoirs funktionieren ohne Wasserverbrauch
  • Gender-Aspekte sind eine Selbstverständlichkeit
  • Umweltschutzmaßnahmen werden vor und während der Veranstaltung mehrfach aufgegriffen
FFG Feldkirch Volley

Der 12. Sparkassencup für Nachwuchsvolleyballer*innen, durchgeführt von FFG Feldkirch Volley, brachte im Jänner 2023 15 Teams aus fünf Nationen nach Feldkirch (A, FL, CH, D, F). In den Sporthallen in Gisingen-Oberau wurde um die Wanderpokale gespielt.

„…Und plötzlich ging Nachhaltigkeit doch“, zeigte sich ASVÖ-Bundesfachwart Volleyball, Hans-Peter Schuler, erfreut. „Es galt, insgesamt 270 Personen an beiden Tagen mit frisch gekochtem Essen zu versorgen. Für die Ausgabe konnte der Verein nicht auf Mehrweggeschirr zurückgreifen, da das pro Gedeck fünf Euro an Miete gekostet hätte. Dies auf den Essenspreis (zehn Euro für Mittagessen, Nachtisch, 0,5l Getränk) aufzuschlagen, wäre nicht in Ordnung im Nachwuchsbereich!“, erklärte der ASVÖ-Bundesfachwart. „Aber nach intensiver Suche nach dem passenden, nachhaltigen Gedeck kamen wir auf folgende Lösung“, legte Schuler zufrieden dar:

  • Teller aus Palmblättern (von Interspar)
  • Besteck aus Holz, das zusammen knapp 60 Cent kostet
  • Getränke gibt es bei uns ausschließlich im Mehrweggebinde
  • Nachtisch bestand aus Obst (Fa. Peherstorfer, Feldkirch)
  • Kaffee in Tassen, Kuchen wurde nur auf Servietten ausgegeben

Die Vorteile, die sich daraus ergaben:

  • Kein Abwaschen mehr (kein Wasserverbrauch bzw. Abwasser, kein Personal dafür)
  • Kein Plastikmüll durch Getränkegebinde aus Kunststoff
  • Teller, Besteck, Obst- sowie Speisereste können kompostiert werden

Am Speiseplan standen übrigens für Samstag: frisch gekochte Penne (Scheidbach Eierteigwaren, Rankweil); Schinkenrahmsoße (Pute); Tomatensoße und als Dessert eine Banane. Und am Sonntag: frisch zubereitete Hühnerschnitzel mit Reis, Erbsen und Soße (Fleisch): frisch zubereitete Kornlaibchen mit Reis, Erbsen und vegetarischer Soße sowie ein Apfel. An beiden Tagen gab es ein Isogetränk (0,5l von „VO ÜS“, Dornbirn). Das Essen wurde von der Köchin von „Herbert’s Dorfmetzg“ in Meiningen zubereitet und geliefert.

TC Brunn am Gebirge

Bereits seit 2018 beschäftigt sich der Tennisclub Brunn am Gebirge mit Nachhaltigkeitsthemen rund um den Tennissport und den Betrieb des Clubs, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Im Fokus stehen dabei:

  • ein Abfallwirtschaftskonzept inkl. Sammlung und kreativer Wiederverwertung gebrauchter Tennisbälle
  • ein Mobilitätskonzept
  • nachhaltige Sanierungsmaßnahmen und Ressourcenschonung
  • Tauschbörsen bzw. Flohmärkte
  • Green Events
  • Kommunikation inkl. Veröffentlichung eines Nachhaltigkeitsberichtes
Auch die seit 2021 in Betrieb stehende solare Warmwasseraufbereitung am Dach des Clubhauses ist mit einer jährlichen Energieeinsparung von rund 50% eine aktive Maßnahme zum Umweltschutz.

„Nachhaltigkeit zahlt sich aus“

Für die zahlreichen Projekte in Sachen Nachhaltigkeit durfte der TC Brunn am Tag des Sports 2023 eine Ehrung entgegennehmen: Das Sportministerium hat gemeinsam mit dem organisierten Sport einen Preis für ehrenamtliche Funktionär*innen in den Sportvereinen ins Leben gerufen. Der Ehrenamtspreis wurde in sieben Kategorien vergeben und der TC Brunn erreichte in der Kategorie Nachhaltigkeit den 2. Platz. Übergeben wurde der Preis von Sportminister Werner Kogler.

Vereinsobmann Gerald Mitterbäck unterstreicht: „Nicht nur unsere regelmäßige Teilnahme am Preis Nachhaltig Gewinnen ist für uns Motivation, den nachhaltigen Weg zu bestreiten. Wir versuchen speziell unseren über 500 Mitgliedern und anderen Vereinen, hier in der Gemeinde und darüber hinaus ein Vorbild zu sein und erweitern unsere Projekte und Vorhaben gemäß der SDG-Kriterien kontinuierlich!“